Neues Programm in Sachsen: Landheldinnen

Stimmen erheben – Gesellschaft gestalten

Der demografische Wandel sowie die Abwanderung junger Frauen aus ländlichen Regionen stellen viele Städte und Gemeinden vor neue Herausforderungen. Dies hat zur Folge, dass in politischen Gremien und Zivilgesellschaft kaum junge Frauen in Leitungspositionen vertreten sind.

Die Erfahrung der Stiftung aus Programmen zur Förderung der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in ländlichen Räumen sowie Studien zum Thema zeigen, dass weibliche Perspektiven und die Beteiligung von jungen Frauen von zentraler Bedeutung für politische Entscheidungsprozesse und damit auch für die Gestaltung der Kommune sind. Gute Lebensbedingungen sowie eine Bleibe- oder Rückkehrperspektive für Mädchen und junge Frauen in ländlichen Räumen zu schaffen, ist daher für viele Kommunen überlebenswichtig.

Das Programm Landheldinnen soll die (politische) Beteiligung von Mädchen und jungen Frauen in ländlichen Räumen in Sachsen, gezielt fördern. Sie werden motiviert und bestärkt Verantwortung in politischen Gremien und Organisationen der Zivilgesellschaft zu übernehmen, um so das Gemeinwesen aktiv mitgestalten zu können.

© Fotos von Tine Jurtz

Um ländliche Räume attraktiver für junge Frauen zu gestalten, hat das Programm zum Ziel:

  • die kommunalen Entscheider:innen für Gleichstellungsthemen zu sensibilisieren, die als Standortfaktor für Kommunen wirken.
  • Mädchen und junge Frauen orientiert an ihren Bedarfen zu stärken, ihre Potenziale zu nutzen und sich aktiv an Beteiligungsprozessen sowie Gremien der Politik und Zivilgesellschaft zu beteiligen.
  • Beteiligungsstrukturen passgenau auf die Bedarfe von Mädchen und jungen Frauen zuzuschneiden, um ihr (freiwilliges) Engagement und besonders Selbstwirksamkeitserfahrungen zu fördern.
  • starke Vorbilder wie Politiker:innen, Unternehmer:innen, etc. in ländlichen Räumen sichtbarer zu machen.

In der Pilotphase des Programms wird eine Bedarfsanalyse durchgeführt, um Herausforderungen und Chancen von ländlichen Räumen für Mädchen und junge Frauen zu identifizieren. Mittels einer Online-Umfrage und Mädchenwerkstatthearings wird erhoben, wo sich Mädchen und junge Frauen im ländlichen Raum bereits beteiligen und was Bedarfe zur Verbesserung der Beteiligungsstrukturen sind.

Im Rahmen eines Critical Friends Workshop mit Multiplikator:innen aus der Region, wurde die Umfrage vorbereitend modifiziert. Auf Grundlage der Ergebnisse wird das Programm inhaltlich gestrickt und Formate zur Förderung der Beteiligung von Mädchen und jungen Frauen entwickelt, die im 2. Halbjahr 2023 umgesetzt werden.

Mit dem Programm wird ein partizipativer Ansatz verfolgt. Für die inhaltliche Ausrichtung des Programms wollen wir neben dem direkten Austausch mit Mädchen und jungen Frauen, Akteur:innen mit dem Fokus auf Mädchen und Frauen sowie auf Gleichstellung und Beteiligung miteinander vernetzen. Wir wollen gemeinsam zu verhandeln, wie die Beteiligungsstrukturen für Mädchen und junge Frauen in ländlichen Räumen in Sachen verbessert werden können.

© Foto von Tine Jurtz