Rückblick: Digitaler Critical Friends Workshop   

Was braucht es für Mädchen* und junge Frauen* in ländlichen Räumen?

Am 15. März 2023 fand der zweite Critical Friends Workshop im Rahmen des Programms Landheldinnen statt. Mit der Feedback- und Reflexionsmethode “Critical Friends“ können Vorgehensweisen und Prozesse insbesondere unter Kolleg:innen evaluiert, kritisiert und weiterentwickelt werden. Diese hat sich bereits während unseres ersten Vernetzungstreffens von Akteur:innen der Förderung von Mädchen*beteiligung im vergangenen Jahr bewährt – nun haben wir die Methode auch im digitalen Rahmen erprobt. Thematisiert wurden Herausforderungen und Chancen in der Beteiligung von Mädchen* und jungen Frauen* auf den jeweiligen lokalen Ebenen sowie die Frage, wie Vernetzungsarbeit gestaltet werden muss, um Synergien noch besser nutzen zu können. Wir hatten einen anregenden und produktiven Austausch von Akteur:innen aus den Bereichen Jugend-, Mädchen*- und Frauen*arbeit, gemeinnützigen Vereinen, Politik und Wissenschaft aus Sachsen, Brandenburg und Berlin.

Was sind aktuelle Herausforderungen und Chancen der Beteiligung von Mädchen* und jungen Frauen* in ländlichen Räumen?

Anknüpfend an die geteilten Erfahrungen der Teilnehmenden wurde erneut deutlich: es braucht noch mehr sichere Räume – „Safe Spaces“ – für Mädchen* und junge Frauen*. Diese können eine wichtige Grundlage für die Förderung von Selbstwirksamkeit, Respekt, Akzeptanz und Wertschätzung darstellen. Dazu erscheint es sinnvoll, kontinuierliche Angebote zu schaffen sowie eine Haltung der Positivität gegenüber der Sichtweise junger Menschen einzunehmen. Der Erfahrung der am Austausch beteiligte nach, stellen sichtbare Angebote auch Anreize für Mädchen* und junge Frauen* dar, sich zu beteiligen.

„Positivität ist ein wichtiger Aspekt und eine schöne Grundhaltung, die es zu bestärken gilt.“ 

Aus der Veranstaltung nehmen wir die Frage mit, wie wir die Zielgruppe zukünftig noch mehr stärken können. Eine Herausforderung dabei ist, dass es noch zu wenige empowernde Strukturen in den ländlichen Regionen gibt. Diese müssen geschaffen werden, um die Selbstwirksamkeit von Mädchen* und jungen Frauen* zu fördern. Themen, die dabei mitgedacht werden müssen, sind mitunter die soziale Inklusion. Auch die Aufarbeitung der psychosozialen Folgen der Pandemie werden dabei eine Rolle spielen – „dazu braucht es Kontinuität“.

Wie können sich die verschiedenen Ebenen zur Förderung von der Beteiligung von Mädchen* und jungen Frauen* sinnvoll vernetzen?

Als eine zentrale Herausforderung für die Vernetzungsarbeit wurde die strukturelle Reduktion von Gleichstellungsarbeit genannt. Denn Gleichstellungsarbeit stellt eine Grundlage für die Förderung von Beteiligungsstrukturen für Mädchen* und junge Frauen* dar. Die Verzahnung von Jugendarbeit, Politik und Stiftungsarbeit mit Mädchen*fokus erscheint vor diesem Hintergrund wichtig, um Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit der Beteiligung von Mädchen* und jungen Frauen* zu erzeugen.