Stark im Land zu Gast an der Hochschule Zittau/Görlitz

„Alle Jahre wieder“ – ist Stark im Land zu Gast bei Studierenden! Am 20. Dezember 2023 waren wir zu Gast bei Professorin Mandy Schulze und ihren Studierenden an der Hochschule Zittau/Görlitz. Bereits in den vergangenen Jahren besuchten wir die Hochschule in Görlitz.

So machten wir uns – vollbepackt mit Materialien zum Mitnehmen, theoretischem Hintergrundwissen zu Beteiligung in ländlichen Räumen sowie Berichten aus der Praxis – auf den Weg nach Görlitz.

Kinder- und Jugendbeteiligung in ländlichen Räumen in Sachsen

Zu Beginn der Veranstaltung waren die Studierenden an der Reihe: Was kommt dir in den Sinn, wenn du an Beteiligung denkst? Wo wurdest du bereits beteiligt? Gemeinsam sammelten wir Ideen und Eindrücke der Studierenden. Aktive Mitgestaltung, Ideen einbringen, Interessen vertreten, Partizipation, Gleichberechtigung, einbezogen werden in Entscheidungsprozesse – das und mehr waren Antworten der Studierenden auf die erste Frage. Auf die Frage, wo sie selbst bereits beteiligt wurden, konnten die Studierenden auch einige Beispiele nennen – sie waren sich aber einig: In ihrer Kindheit und Jugend wurden sie vergleichsweise wenig beteiligt.

Anschließend stellten wir die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) mit ihren Standorten und Handlungsfeldern vor und gingen dabei insbesondere auf die Beteiligungsprogramme in ländlichen Räumen in Sachsen – der Programmverbund Stark im Land mit den Programmen Hoch vom Sofa!, Jugend bewegt Kommune sowie Landheldinnen und das Jugendbeteiligungsprogramm #Mission2038 – ein.

… in der Theorie …

Im fachlichen Input gingen wir zunächst auf theoretische Grundlagen für Beteiligung ein: Ansätze zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, die Ausgangslage in ländlichen Räumen in Sachsen, Herausforderungen, die damit einhergehen, sowie rechtliche Grundlagen. Weiterhin stellten wir Stufenmodelle der Beteiligung, das Dreieck der Beteiligung (Haltung – Methode – Struktur) und verschiedene Formen der Beteiligung vor.

… und in der Praxis

Nun wurden diese theoretischen Grundlagen mit Eindrücken aus der Praxis gefüttert. Hierbei gaben wir beispielhafte Einblicke in unsere Programme – beispielsweise eine Sozialraumerkundung mit den Dorfdetektiven in Rothenburg/O.L., eine Radtour mit dem Bürgermeister in Thum zur gemeinsamen Planung von Radwegen, eine digitale Jugendumfrage zur Analyse der Bedarfe von jungen Menschen in Reichenbach/O.L., eine Jugendeinwohnerversammlung als Beteiligungsformat in Thalheim/Erzgebirge. Hier wurde deutlich: Beteiligung ist vielfältig und wichtig!

Was braucht wirksame Beteiligung? Was bringt Beteiligung?

Nach dem theoretischen Input sowie den Einblicken in die Praxis waren noch einmal die Studierenden an der Reihe: In einer Gruppenphase bearbeiteten sie an Thementischen gemeinsam die Fragen: Was bringt Beteiligung? Was braucht wirksame Beteiligung? Wie erreicht man junge Menschen? – und konnten hierbei direkt ihre Eindrücke aus dem vorherigen Input sowie ihre eigenen Erfahrungen und Gedanken einbringen. Einige Erkenntnisse aus der Gruppenphase:

  • Beteiligung bringt viel – sowohl auf der individuellen als auch auf der gesellschaftlichen Ebene!
  • Wirksame Beteiligung braucht u.a. Motivation, Engagement seitens Politik, Erwachsener und Jugendlicher, Transparenz, Kommunikation auf Augenhöhe, ansprechende Werbung, Zuverlässigkeit und Niedrigschwelligkeit.
  • Die besten Ideen für geeignete Formate und Kanäle haben die jungen Menschen selbst – einfach nachfragen und ausprobieren!

„Beteiligung kann viel bewirken“: Erkenntnisse und Abschluss

Welche Erkenntnisse nehmt ihr mit? Diese Frage gaben wir den Studierenden zu Beginn der Veranstaltung mit – und schlossen das Seminar damit ab. Teilhabe setzt Teilgabe voraus, Beteiligung ist nicht gleich Beteiligung, Zusammenarbeit auf Augenhöhe ist unerlässlich, der Dreiklang zwischen Haltung, Methode und Struktur – das waren nur einige der zahlreichen Erkenntnisse aus dem Seminar.

Wir freuen uns, dass die Studierenden der Hochschule Görlitz sich so rege am Seminar beteiligt haben, ihre eigenen Erfahrungen in der Runde geteilt haben und mit vielen Erkenntnissen zu Kinder- und Jugendbeteiligung in ländlichen Räumen in die Weihnachtspause gegangen sind.

Vielen Dank an die Studierenden der Hochschule Zittau/Görlitz und an Prof. Mandy Schulze. Wir freuen uns, jedes Jahr wieder die Möglichkeit zu erhalten, unsere Erfahrungen mit Studierenden zu teilen, ihnen Einblicke in unsere Praxis zu geben und in einen fachlichen Austausch zu treten.

© Fotos: DKJS/Josefine Paul & Cornelia Schmidt