Dokumentation digitales Fachgespräch: Mädchen*beteiligung in ländlichen Räumen

Am 19. Oktober 2023 fand ein digitales Fachgespräch unter dem Titel „Beteiligung von Mädchen* in ländlichen Räumen“ des Programms Landheldinnen der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung statt. Neben einem Fachgespräch, bei dem die Beteiligung von Mädchen* in ländlichen Räumen aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet wurde, gab es einen Input zur Handlungsempfehlung zu Chancen von Mädchen*beteiligung für ländliche Räume sowie die Möglichkeit zum Austausch untereinander. An der Veranstaltung nahmen Akteur:innen aus der Jugend-, Mädchen*- und Frauen*arbeit, aus gemeinnützigen Vereinen, Verwaltung, Politik und Wissenschaft aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Brandenburg und Berlin teil.

Die Veranstaltung, durch die Dr. Anna Grebe als Moderatorin führte, startete mit Grußworten von Peggy Eckert, Leiterin des Regionalbüros Sachsen der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. Katja Meier, Staatsministerin der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung, fand in einem digitalen Grußwort eindringliche Worte zu gesellschaftlicher Teilhabe und der Wichtigkeit der Schaffung von Räumen für Mädchen*beteiligung.

Ergebnisse der sachsenweiten Bedarfserhebung zu Chancen von Mädchen*beteiligung – Vorstellung der Handlungsempfehlungen

Nach einer digitalen Vorstellungsrunde erfolgte ein Input durch Josefine Paul, Leitung des Programms Landheldinnen: Sie stellte die Ergebnisse der sachsenweiten Bedarfserhebung zu Chancen von Mädchen*beteiligung für ländliche Räume und daraus resultierende Handlungsempfehlungen für Entscheidungsträger:innen und lokale Akteur:innen vor. „Gesehen, gehört, ernstgenommen werden“ ist der Titel der Publikation – und fasst damit einige wichtige Erkenntnisse zusammen: Mädchen sind motiviert, sich zu engagieren, müssen aber gesehen, in ihren Bedarfen ernstgenommen und gefördert werden. Mädchen* brauchen Angebote, um sich untereinander zu vernetzen, eine Stimme und Sichtbarkeit, Vorbilder und sichere Räume. Die Handlungsempfehlung formuliert gezielte Maßnahmen, um bestehende Barrieren für die Mädchen*beteiligung abzubauen, Bildungschancen zu stärken und Selbstbewusstsein zu fördern. Die Publikation ist hier einsehbar.

Nach dem Input teilten die Teilnehmenden eigene Erfahrungen und Best-Practice-Beispiele, bspw. Mädchencafés und -treffs, Angebote zum Weltmädchentag oder Jugendkonferenzen, miteinander. Eine Erkenntnis des angeregten Austauschs: Bestehende Angebote für Mädchen* und junge Frauen* müssen sichtbarer werden.

Fachgespräch: Chancen, Herausforderungen und Förderung von Mädchen*beteiligung

Im anschließenden Fachgespräch mit Dr. Gesine Märtens, Staatssekretärin des Sächsischen Staatsministeriums der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung, Franziska Stölzel, Sozialwissenschaftlerin mit den Schwerpunkten sozialer Wandel und Transformationsregionen, und Pauline Philipp, Peermoderatorin des Programms Landheldinnen, wurde Mädchen*beteiligung aus verschiedenen Richtungen betrachtet: Franziska Stölzel berichtete über Herausforderungen und Chancen im Hinblick auf Mädchen*beteiligung im ländlichen Raum. Sie plädiert für sichere Räume für Mädchen*, Frauen* in Entscheider:innenpositionen und Sensibilisierung von Jungen* und Männern* für die Thematik. Pauline Philipp berichtete über Räume für Mädchen und was es dafür braucht; und Dr. Gesine Märtens erläuterte, wie Mädchen*beteiligung seitens Politik und Verwaltung gefördert wird, bspw. durch Förderung und Schaffung von Strukturen für Schulsozialarbeit, Fachstellen für Mädchen*arbeit oder Jugendbeteiligungsprojekte. Sie plädiert dafür, „dort an[zu]knüpfen, wo wir die Frauen finden“, sowie für eine Überarbeitung des Förderungsdenkens hin zu mehr Prozessförderung.

Austausch zu Erfahrungen im Bereich Mädchen*beteiligung

Auf das Fachgespräch folgte eine Gruppenarbeitsphase, in der die Teilnehmenden sich über ihre bisherigen Erfahrungen im Bereich Mädchen*beteiligung austauschten und mit den Ergebnissen der Handlungsempfehlung in Verbindung brachten. „Und nun? Wie können wir die Handlungsempfehlungen nutzen?“, war ein Gesprächsthema in den Kleingruppen. Hierauf gaben die Teilnehmenden verschiedene Antworten: Zur Politik gehen; in Kommunen und Jugendhilfeausschüssen vorstellen; Forderungen daraus formulieren, die bei neuen Planungen berücksichtigt werden; an Entscheidungsträger:innen bringen; Artikel schreiben und posten; Orte schaffen zur Reflexion; in den Diskurs einspeisen; weitersagen und teilen – und auch vor Ort besprechen, abgleichen, diskutieren, reflektieren.

„Unser Ziel ist, dass wir alle […] zu einer Zusammenarbeit auf Augenhöhe kommen.“

Teilnehmerin des digitalen Fachgesprächs

Weitersagen, teilen, Mädchen* und ihre Bedarfe sichtbarer machen – mit diesen Schlussworten endete das digitale Fachgespräch.

Wir bedanken uns für die rege Teilnahme, für das Teilen der eigenen Erfahrungen und den offenen Austausch – und freuen uns auf zukünftigen Austausch!

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