Wie gelingt gute Beteiligung?

Worauf sollten Sie von Beginn an achten, um Kinder- und Jugendbeteiligung in Ihrer Kommune wirkungsvoll umzusetzen? Alles über Qualitätskriterien, die wesentlich zum Gelingen beitragen, erfahren Sie hier:

Wirksame Beteiligung ist politisch gewollt und ernst gemeint.

Es gibt tatsächlich etwas zu entscheiden! Schlichte Information oder Scheinbeteiligung lassen keine aufrichtige Mitwirkung zu, sondern frustrieren und entmutigen junge Menschen, Lebensräume gemeinsam zu gestalten.

Wirksame Beteiligung nimmt Kinder und Jugendliche als Experten in eigener Sache ernst.

Dazu braucht es die Bereitschaft und Fähigkeit zum Dialog auf Augenhöhe. Die Unterschiedlichkeiten (z.B. in Bezug auf Geschlecht oder Alter) und auch der jeweilige Entwicklungsstand junger Menschen muss bei der Auswahl von Themen, Methoden und Unterstützungsleistungen berücksichtigt und teilweise flexibel angepasst werden.

Wirksame Beteiligung muss niederschwellig sein.

Möglichst vielen Kindern und Jugendlichen sollte unabhängig ihres Alters, sozialen Hintergrunds, ihrer Schulbildung, Nationalität, persönlichen Fähigkeiten und Grenzen der Zugang zu Beteiligung ermöglicht werden. Beteiligungsangebote sollten sich insbesondere auch an benachteiligte junge Menschen richten.

Wirksame Beteiligung braucht Ressourcen und klare Ziel- und Rahmensetzungen.

Um das gesetzlich verankerte Recht auf Mitbestimmung durchzusetzen, bedarf es entsprechender finanzieller und personeller Mittel. Das bedeutet auch deutlich zu machen, was im Rahmen der Möglichkeiten erreicht werden kann und was nicht.

Wirksame Beteiligung ist verbindlich und verlässlich.

Beteiligung findet kontinuierlich statt, denn nur so erfahren Kinder und Jugendliche, dass es sich lohnt, sich für sich selbst und andere einzusetzen. Das erfordert eine Selbstverpflichtung von Verwaltung und Kommune.

Wirksame Beteiligung braucht eine sorgfältige und kompetente Gestaltung des Beteiligungsprozesses.

Dazu sollte der Prozess pädagogisch begleitet werden.

Wirksame Beteiligung braucht transparente Information.

Junge Menschen sollten über ihre Beteiligungsrechte- und -möglichkeiten aufgeklärt werden. Entscheidungen, Ziele und Zeitläufe konkreter Projekte müssen transparent dargestellt und in kinder- und jugendgerechter Sprache erklärt und dokumentiert werden. Eine wirksame Öffentlichkeitsarbeit informiert regelmäßig und angemessen über verschiede Kanäle.

Wirksame Beteiligung lernt aus Erfahrung.

Ob Erfolg oder Rückschlag – die gesammelten Erfahrungen fließen in zukünftige Beteiligungsprozesse ein und sichern so die nachhaltige Entwicklung von Kinder- und Jugendbeteiligung in der Kommune.

Wirksame Beteiligung ist kooperativ.

Da junge Menschen sich in verschiedenen Sozialräumen bewegen (Schule, Öffentlichkeit, Jugendeinrichtungen), sollten Projekte in Zusammenarbeit mit den entsprechenden lokalen Organisationen und Institutionen geplant werden.