Im Gespräch mit Georg Spindler und Manuela Athenstaedt

Wo finde ich erwachsene Unterstützer, die sich für die Belange von Kindern und Jugendlichen einsetzen und wie bringe ich sie zusammen?

„Engagierte sind manchmal näher als gedacht!“

DKJS: Liebe Manuela, lieber Georg, Ihr arbeitet in sächsischen Kommunen mit ehrenamtlichen Arbeitsgruppen zum Thema Kinder- und Jugendbeteiligung zusammen. Wie erreicht man Personen für die Mitarbeit? Welche Tipps und Erfahrungen könnt Ihr weitergeben?

Manuela Athenstaedt: Generell ist die konkrete Ansprache von potenziellen Ehrenamtlichen immer noch das beste Mittel, um zur Beteiligung anzustiften. Dabei helfen persönliche Kontakte erheblich: Verwandtschaft, Bekanntschaft, Freundschaft – schnell und unbürokratisch findet man so häufig Interessierte aus dem näheren Umfeld. Es ist keine Seltenheit, dass sich auch die Eltern der Kinder und Jugendlichen den Projekten anschließen. Das Besondere dieser Ehrenamtlichen ist, dass sie ihren eigenen Nachwuchs ermutigen bei den Vorhaben mitzumachen.

Georg Spindler: Bereits bei ersten Info-Veranstaltungen sieht man, wer interessiert ist und kommt. Dabei haben wir gemerkt, dass die Struktur und Werbung für die Veranstaltung erst einmal wichtiger sind, als der Inhalt. Deshalb braucht es Personen, die Kontakt zur Jugend haben und um deren Interessen und Vorlieben wissen. Wenn man das Format und die Werbung dementsprechend anpasst, kann man das Interesse von Kindern, Jugendlichen und den Multiplikatoren wecken.

DKJS: Wo finde ich weitere Unterstützer?

Manuela Athenstaedt: Der ländliche Raum eignet sich wegen seiner gut vernetzten Gemeinschaften besonders, um mit Vereinen zusammenzuarbeiten. Traditionell sind darunter die Feuerwehr oder Sport- und Schützenvereine. Meistens trifft man dort Engagierte und Berufstätige aus einem pädagogischen Kontext, die bereit sind, an Beteiligungsformaten für Kinder und Jugendliche mitzuwirken.

DKJS: Welche Rolle spielt dabei die Bürgermeisterin oder der Bürgermeister?

Georg Spindler: Beteiligung, auch die von Kindern und Jugendlichen, muss Chefsache sein. Dabei ist ausschlaggebend, wie sich die Bürgermeisterin oder der Bürgermeister in den Arbeitsgruppen verhalten: Sind sie anwesend und motiviert? Moderieren sie oder halten sie Monologe? Ist es ein Austausch auf Augenhöhe? Schlussendlich müssen sie Mitwirkung vorleben:

„Nur wer selbst ernst genommen und beteiligt wird, beteiligt und motiviert auch andere.“