Veranstaltungsrecap „Wie vertreten Jugendliche Jugendliche?“

Ob bei den Freiwilligendiensten, Schülerräten, Jugendparlamenten oder -stadträten, in Jugendvereinen- und initiativen: An vielen Stellen in Sachsen vertreten Jugendliche andere Jugendliche. Am Freitag, den 22. März 2024 hatten wir sie von 16-19 Uhr in das offene Jugendhaus in Riesa eingeladen.

das Podium

Das ausschließlich junge Podium bestand aus Attila Grafe, einem der Landessprecher:innen für die sächsischen Freiwilligendienste. Er setzt sich für bessere Arbeitsbedingungen bei den Ehrenamtlichen ein und absolviert sein freiwilliges soziales Jahr in der Schulsozialarbeit einer Oberschule. Zuvor war er auch in der Schüler:innenvertretung aktiv, unter anderem als Mitglied im Landesschüler:innenrat und im Landesbildungsrat. Neben ihm saß Leon Arndt auf dem Podium: Er hat 2021 gemeinsam mit anderen Jugendlichen einen gemeinnützigen Jugendhilfeverein in Gröditz gegründet. Gemeinsam betreiben sie den Jugendclub und unterstützen Kinder und Jugendliche dabei, Projekte, Ausflüge und Workshops zu organisieren. So versuchen sie, ehrenamtliche Jugendangebote im Landkreis Meißen zu etablieren. Die Runde vervollständigte Vanessa Hörl: Sie engagiert sich an ihrer eigenen Schule als Schülersprecherin und in ihrem Kreisschülerrat als Landesdelegierte. Ihre Motivation für diese Ämter sammelt sie vorwiegend durch die Mitwirkungsseminare, die sie über das DKJS-Programm Mitwirkung mit Mitwirkung durchführt und an anderen Schulen in ganz Sachsen hält.

Das Podium wurde von Noa Anwand moderiert. Noa engagiert sich beim Jugendforum sowie beim Kinder- und Jugendring im Landkreis Leipzig. Bei der Podiumsdiskussion haben die drei jungen Menschen über ihre Erfahrungen, ihre Motivation und ihre Wünsche gesprochen. Spannend war zum Beispiel Vanessas Perspektive aus der Schule: „Oftmals ist gar nicht die Idee da, was zu verändern. Das ist genau der Punkt, wo wir ansetzen müssen. Wir möchten Mut machen, dass Schüler:innen selbst den Mund aufmachen, für sich selbst sprechen und ihre Meinung selbst vertreten.“ Interessant auch die Ergänzung von Noa: „Wenn die Hierarchien uns keine Wertschätzung entgegenbringen, dann kann das sehr frustrierend sein. Dabei fordern sie von uns vollen Einsatz.“ Bei der engagierten Diskussion gelang es, gemeinsame Standpunkte unter anderem zu den Themen Feedback- und Anerkennungskultur herauszuarbeiten. Es wurden aber auch unterschiedliche Erfahrungen geteilt und man hörte einander gut zu. Das hauptsächlich erwachsene Publikum und die Kinder- und Jugendbeauftragte des Freistaates Sachsen Susann Rüthrich hörte ebenfalls den jungen Menschen zu und stellte interessiert Fragen.

Im zweiten Teil konnten die Teilnehmenden bei einem Stück Pizza entspannt zum Thema Jugendvertretung ins Gespräch kommen und sich über eigene Erfahrungen austauschen.

Danke an das Offene Jugendhaus Riesa und an die AG Eigenständige Jugendpolitik Sachsen für die Organisation und die Bereitstellung der Räumlichkeiten!

Referent:innen und Gesprächspartner:innen

  • Attila Grafe, Landessprecher im Freiwilligendienst
  • Vanessa Hörl, Schülersprecherin Gymnasium Radeberg, Landesdelegierte Schülerrat LK Bautzen
  • Leon Arndt, Vorstand des Jugendclubs Gröditz
  • Moderation: Noa Anwand

Text: Pauline Philipp (FSJ Politik – Einsatzstelle DKJS)