
Im Oktober 2024 trafen sich 20 engagierte Kinder im Georg-Reitz-Saal der Grundschule Moritzburg zur ersten Sitzung des Kinder-Zukunfts-Rates. Die Teilnehmer:innen wurden, mit großer Unterstützung der Hortpädagog:innen, aus allen Dritt- und Viertklässlern der Horte Moritzburg und Reichenberg ausgelost. Das Thema lautet: Wie können die Sportstätten in der Gemeinde zukunftsfähig und attraktiver gestaltet werden? Bis April 2025 sind die jungen Zukunftsgestalter:innen im Einsatz, um Empfehlungen für ihre Gemeinde zu erarbeiten.
Der Kinder-Zukunfts-Rat ist Teil eines Modellprojektes, bei dem die Methode „Bürger:innenrat“ erstmals mit Kindern erprobt wird. Ziel ist es, Kinder aktiv in kommunale Entscheidungsprozesse einzubinden.
Der Auftrag an die Kinder lautet: Schaut euch die Sportplätze der Gemeinde an!

Die Kinder starteten ihre Mission mit einem besonderen Highlight: Sie reisten mit dem „Tor der Zeit“ gedanklich in die Zukunft und entwickelten Visionen für die Sportanlagen von morgen. Bürgermeister Jörg Hänisch und Hauptamtsleiterin Pia Meyer-Clasen überreichten den jungen Teilnehmenden offiziell ihren Auftrag: „Ihr seid die Expertinnen und Experten für die Gemeinde Moritzburg!“, motivierte Bürgermeister Hänisch die Kinder. „Schaut euch die Sportangebote und Sportstätten in unserer Gemeinde genau an. Was gefällt euch? Was könnte besser sein? Und was fehlt euch besonders?“
Bis April 2025 arbeiten die Kinder in regelmäßigen Treffen an ihren Vorschlägen. Ihre Ergebnisse werden sie bei einem Abschlusstreffen an Bürgermeister, Verwaltung und Gemeinderat übergeben – mit dem Ziel, die Ideen langfristig in das Sportstättenkonzept der Gemeinde einzubinden und umzusetzen.
Entdeckungstouren und Gespräche mit Expert:innen
Als „Sportplatzdetektive“ machen sich die Kinder auf den Weg, die Sportanlagen der Gemeinde zu erkunden. Mit einer großen, begehbaren Landkarte von Moritzburg und Umgebung sowie Polaroidkameras ausgestattet, dokumentieren sie den Zustand der Plätze und sammeln Ideen. Schon beim ersten Treffen brachten die Kinder konkrete Vorschläge ein – etwa einen wetterfesten Bodenbelag für den Bolzplatz an der Grundschule Reichenberg. Auch Herausforderungen entdeckten sie sofort: Zu stark zugewachsene Tore, fehlende Netze oder gefährliche Standorte direkt an Bahngleisen sind nur einige Beispiele.
Neben ihren eigenen Beobachtungen holen die Kinder auch fachlichen Rat ein. Expert:innen aus Sportvereinen, Kreissportbünden, der Politik und dem Schulwesen gaben wichtige Impulse an Gruppe. So lernen die jungen Teilnehmer:innen auch die baulichen und finanziellen Herausforderungen kennen, die bei der Umsetzung ihrer Ideen berücksichtigt werden müssen.




Das Modellprojekt „Bürger:innenrat mit Kindern“
Der Kinder-Zukunfts-Rat in Moritzburg findet im Rahmen des zweijährigen Modellprojektes „Bürger:innenrat mit Kindern“ der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) statt. Ziel des Projekts ist es, Kinder frühzeitig an kommunalen Entscheidungsprozessen zu beteiligen und sie als aktive Bürger:innen zu stärken.
Die Methode wird speziell für Kinder im Grundschulalter erprobt. Auf Basis der Erfahrungen aus Moritzburg entwickelt das Projektteam bis Ende 2025 Materialien und Schulungsangebote, um die Methode auch in anderen sächsischen Kommunen zu etablieren. Die Materialen werden zukünftig unter www.starkimland.de zu finden sein.
Das Projekt wird unterstützt im Rahmen der Initiative Kommune 360° durch die Stiftung Auridis gGmbH und gefördert durch das Sächsische Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung. Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Die Umsetzung des Projektes erfolgt in Zusammenarbeit mit Tobias Heinemann (iPunct).